Kitesurfing forever

Wahrgenommen aber nicht stylisch genug

Für mich war lange Jahre das Kitesurfing ein interessanter Sport und wenn man am Strand die Jungs mit den „Drachen“ dort gesehen hat, sah das schon spannend aus. Aber mich hat das am Anfang überhaupt nicht gepackt. Das Kiten sah für mich auf Grund der langen Airtime immer etwas träge aus. Ich war schließlich Tricks vom Skateboarden oder auch Snowboarden gewohnt. Klar die Typen springen sehr hoch und drehen sich dabei, aber sie hängen hält am Trapez und werden vom Kite hochgezogen. Das war Anfangs meine Wahrnehmung. Dazu kommt, dass es im Ruhrgebiet keine nahegelegenen Spots gibt, wo man „mal eben“ hinfahren könnte.

Kite Schule Mui Ne, Vietnam

In 2010 reiste ich dann allerdings mit meiner Frau nach Vietnam. Unter anderem waren wir ein paar Tage im mega schönen Fischerdorf Mui Ne. Direkt neben unserem Hotel war eine Kiteschule und für mich war ziemlich schnell klar, dass ich wohl nie wieder so günstig und an so einem genialen Spot nen Kiteschein machen konnte. Also hab ich drei Tage einen Kurs in der Surfschule Surfpoint Vietnam gemacht. Mein Lehrer Phong war super geduldig und hat mir alle nötigen Tipps verständlich erklärt. Nach den ersten 2 Tagen konnte ich bereits fahren und am dritten Tag Höhe laufen. Ich hab dann noch einen Tag mit Leihequipment weiter trainiert bevor wir abreisten.

Erstmal Ausstatten

Die Erfahrungen, die ich in Vietnam gemacht habe, haben mich unfassbar fasziniert und ich war ab da dem Sport verfallen. Zu Hause habe ich dann direkt mit meinem Kollegen, von dem ich wusste, dass er in Holland häufiger aufs Wasser geht, gesprochen und mir Tipps geholt, wo man am besten Kites und Boards kaufen kann. Meine Ausstattung bestand am Ende aus einem gebrauchten 2007er Cabrinha Switchblade 12qm, 2008 Switchblade 8qm, einem RRD Placebo Board (Twin Tip) und einer schicken Mystic Windel (Sitztrapez). Dazu hatt ich mir auf der Boot nen schicken Neoprenanzug und ne Prallweste besorgt. Damit unternahm ich dann voller Stolz die ersten Versuche in den nachfolgenden Holland-Aufenthalten.

Trial-and-Error

Was ich während der unterschiedlichen Sessions feststellte war ziemlich einfach. Die Basics bringt dir der Kite-Lehrer bei, alles andere kommt nur durch Übung, Geduld und vor allem Umsicht. So hab ich den großen Kite mindestens zweimal ordentlich in einen Pier gecrasht, weil ich Wind und Wellen nicht einschätzen konnte. Einige Male habe ich mein Board verloren und war durch Body -Draggen allein nicht mehr in der Lage es wieder zu holen. Mit Hilfe der netten Leute am Strand und der Kiter auf dem Wasser ist aber nie etwas schlimmeres passiert.

Jedes Mal ein neues Abenteuer

Mit jeder weiteren Session wurde ich also ein Stück sicherer und lernte neue Tricks. Aber dieses Gefühl, welches wohl die meisten Kiter nur zu gut kennen war von Anfang an da. Das „Aufgeregt sein“ wenn man den Neopren anzieht. Das konzentrierte Aufbauen des Equipments, Kite aufpumpen, Leinen auslegen und anknüpfen. Zuletzt dann Trapez und Sicherheitszeug anziehen und den Kite starten. Diese Prozedur hat man schon so häufig gemacht, es herrscht bei mir aber immer eine gewisse Anspannung. Wenn man dann aber auf dem Board steht und Gas gibt, ist es das großartigste Gefühl, dass ich je beim Sport hatte.

Die Gier nach mehr Glücksgefühlen

Nach 10 Jahren kann ich wohl sagen, dass seitdem ich in Vietnam den Kurs gemacht habe, mich dieser Sport nicht mehr los lässt. Es gibt eigentlich keine Gelegenheit, die ich auslasse um aufs Wasser zu kommen. Sei es im Urlaub oder bei Tagestrips nach Holland an die Nordsee. Im letzten Jahr waren wir sogar noch am 23.12. auf dem Ijsselmeer. Dieser Sport ist einfach so unglaublich vielfältig und bietet bei jeder Session so viel Potenzial Neues auszuprobieren, dass ich mir nicht vorstellen kann damit irgendwann aufzuhören zu wollen.

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